Wer oder was ist jüdisch? Aspekte jüdischer Identität
Johannes Freiland, 01.10.2024
16. Das kulturelle Betriebssystem
Das in Mitteleuropa vorherrschende kulturelle Betriebssystem des Deutschtums läßt sich zusammenfassen in „Üb‘ immer Treu und Redlichkeit“ oder auch „Sittsamkeit“. Wir haben – mittlerweile muß man wohl sagen: hatten – den Anspruch, den Obrigkeiten gegenüber wie auch im Zusammenleben untereinander treu und redlich zu sein. Ehrlichkeit und Fleiß und Qualität sind hohe Werte. Gewinn ist nachrangig, Reichtum wird mit Mißtrauen betrachtet, Protz wird verachtet. Auch die Überzeugung, daß alle Menschen gleiche und unveräußerliche Grundrechte haben, daß vor dem Gesetz alle Menschen gleich sind, gehört zu unseren Kernwerten. Christentum bedeutet: alle Menschen sind gleichwertig. Nicht gleich, aber gleichwertig. So heißt es auch in der Unabhängigkeitserklärung der USA „all men are created equal“ (alle Menschen sind gleichwertig geschaffen).
Judentum bedeutet ein völlig anderes Betriebssystem.
Für die meisten von uns war die COVID-Plandemie die erste Begegnung mit einem völlig ungewohnten Zustand, sofern wir uns zu den Skeptikern zählten. Wir waren plötzlich – und sind seither – konfrontiert mit einem verlogenen, unredlichen, tyrannischen Staat, der bedenkenlos Grundrechte brach und Menschen in zwei Klassen mit unterschiedlichen Rechten einteilte (Geimpfte und Ungeimpfte), und mit einem damit verschmolzenen medial-medizinisch-industriellen Machtapparat, der uns Maßnahmen und Glaubenssätze aufzwingen wollte, die unser körperlich und seelisch schädigen würden; der uns zwingen wollte, unsere Werte und Überzeugungen aufzugeben. Und wir mußten erleben, wie die Mehrheit unserer Mitbürger diese Maßnahmen nicht nur akzeptierten und mittrugen, sondern teils geradezu enthusiastisch, mit geradezu religiösem Eifer diejenigen verfolgte, entwertete, diskriminierte, ja entmenschlichte, die sich widersetzten. Wir mußten heimlich tun, Schlupflöcher finden, Halbwahrheiten sprechen, geschickt interpretieren und umgehen, Tricks anwenden, manchmal sogar fälschen, lügen und betrügen, um Gesundheit und Anstellung zu behalten und nicht in eine direkte Konfrontation mit einem übermächtigen Staat und mit einer Volksmehrheit zu geraten, die völlig andere Wertvorstellungen und perverse, unrechte Regeln vertraten. Wir erlebten den Gewissenskonflikt, denn wir wurden unredlich und mußten die Treue nicht nur gegenüber dem Staat, sondern teils sogar gegenüber der eigenen Familie aufgeben! Unsere Bewegungsfreiheit wurde eingeschränkt. Manche von uns wurden als Straftäter behandelt, sogar in Lagern interniert (so geschehen in Australien). Prominente Vertreter unserer Position, die mutig mit offenem Visier kämpften, wurden in den Medien niedergemacht, geschmäht, mit Schmutz beworfen, teils in ihrer Existenz vernichtet. Wir lernten, den Mitbürgern zu mißtrauen. Wir lernten, nur noch untereinander und insgeheim offen zu sprechen. Wir lernten, wie wichtig es für eine diskriminierte Minderheit ist, vor allem untereinander loyal zu sein und nach außen hin eine glatte Fassade ohne Angriffsfläche zu bieten. Wir lernten, zu mauscheln.
Wir waren, kurz gesagt, in den Zustand geworfen, in dem Juden seit zweitausend Jahren leben müssen.
Und wenn wir ehrlich zu uns sind, so fühlten wir uns dabei oft der Menge überlegen und wurden überheblich. Viele von uns erdachten sich Utopien von einem ganz anderen Leben und Zusammenleben, miteinander, autark, abgeschieden von den minderwertigen ‚Schlafschafen‘ und dem tyrannischen Besatzungs-Staat mit seinen Steuern, seinem Filz, seinen Gesetzen; ein Leben nach eigenen Regeln und Werten, ein Leben ohne Heimlichkeit und Kompromiß. Ähnlich dachten die frühen Zionisten.
Die Methoden der Bevölkerungskontrolle, die während der Plandemie angewandt wurden, basieren auf eine Unmenge von sinnlosen, ja sinnwidrigen und gesundheitsschädlichen Regeln, ersonnen nicht von Heilern, sondern von „Experten“ (Politikern, Juristen, Pharmalobbyisten), die stumpf und „ohne zu hinterfragen“ befolgt werden mußten – Abstand, Maske, Testen, Spritze – und wer sich dem verweigerte, dem wurde gedroht mit: Arbeitsplatzverlust, Kindesentzug, Ausschluß aus der Familie, Einsperren in der Wohnung, Ausschluß aus dem sozialen Leben, Prügel, Gefängnis, Existenzvernichtung. Es sind dies Methoden, die ähnlich schon von den Pharisäern seit der Zeit des Zweiten Tempels ersonnen und von den Talmudisten perfektioniert wurden, um die jüdische Bevölkerung zu kontrollieren: eine Unmenge von sinnlosen Regeln, die stumpf befolgt werden müssen, wobei nur die Schriftgelehrten diese Regeln vollständig kannten und auslegten und somit bis ins Kleinste bestimmten, was an Handlungen zu tun und zu lassen war. Dem Verweigerer drohte der Zorn Gottes und der Ausschluß aus der Gemeinschaft, bis hin zur Todesstrafe.
„Sie binden aber schwere Lasten und legen sie den Menschen auf die Schulter, sie selbst aber mögen sie nicht mit dem Finger rühren.“
Matthäus 23,4