American Pravda: Kuriositäten der jüdischen Religion
Überraschende Elemente des Talmud-Judentums
von Ron Unz, veröffentlicht 16.07.2018 in The Unz Review
Übersetzung Johannes Freiland, 15.04.2025
Original American Pravda: Oddities of the Jewish Religion–The Surprising Elements of Talmudic Judaism
Vor etwa zehn Jahren unterhielt ich mich zufällig mit einem bedeutenden Akademiker, der bekannt geworden war durch seine scharfe Kritik an der israelischen Politik im Nahen Osten und der starken Unterstützung Amerikas für diese Politik. Ich erwähnte, daß ich selbst einige Zeit zuvor zu sehr ähnlichen Schlußfolgerungen gekommen war; er fragte, wann dies geschehen sei? Ich sagte 1982, und ich glaube, er fand meine Antwort ziemlich überraschend. Dieses Datum schien Jahrzehnte früher zu liegen als bei so gut wie jedem anderen, den er kannte.
Manchmal ist es schwierig, den Zeitpunkt zu bestimmen, an dem sich die eigene Weltsicht zu einem umstrittenen Thema drastisch änderte, aber gelegentlich ist es ganz einfach. Meine eigene Wahrnehmung des Nahostkonflikts änderte sich im Herbst 1982 drastisch, in der Folgezeit nur noch wenig. Wie sich einige vielleicht erinnern, fand damals die erste israelische Invasion im Libanon statt und gipfelte in dem berüchtigten Sabra-Shatila-Massaker, bei dem Hunderte oder gar Tausende von Palästinensern in ihren Flüchtlingslagern abgeschlachtet wurden. Aber obwohl diese Ereignisse sicherlich wichtige Faktoren für meine ideologische Neuausrichtung waren, so war der entscheidende Auslöser eigentlich ein bestimmter Leserbrief, der etwa zur gleichen Zeit veröffentlicht wurde.
Einige Jahre zuvor hatte ich The London Economist, wie er damals hieß, entdeckt, und dieses Blatt wurde schnell zu meiner Lieblingszeitschrift, die ich jede Woche mit Hingabe von vorne bis hinten verschlang. Wenn ich die verschiedenen Artikel über den Nahostkonflikt in dieser Publikation oder in anderen, wie der New York Times, las, zitierten die Journalisten gelegentlich einen besonders fanatischen und irrationalen israelischen Kommunisten namens Israel Shahak, dessen Ansichten in völligem Widerspruch zu denen aller anderen zu stehen schienen und der folglich als Randfigur behandelt wurde. Meinungen, die von der Realität völlig abgekoppelt zu sein scheinen, bleiben im Gedächtnis haften, und ich brauchte nur ein oder zwei Auftritte dieses scheinbar eingefleischten und wahnhaften Stalinisten, um zu ahnen, daß er zu jedem Thema eine völlig konträre Position einnehmen würde.
1982 begann der israelische Verteidigungsminister Ariel Sharon seine massive Invasion des Libanon unter dem Vorwand, daß ein israelischer Diplomat in Europa von einem palästinensischen Angreifer verwundet worden war, und die extreme Art seiner Aktion wurde in den Medien, die ich damals las, weitgehend verurteilt. Sein Motiv war offensichtlich die Zerschlagung der politischen und militärischen Infrastruktur der PLO, die sich in vielen der großen palästinensischen Flüchtlingslager des Libanon festgesetzt hatte. Aber damals waren Invasionen in Länder des Nahen Ostens unter zweifelhaften Aussichten viel seltener als heute, da unsere jüngsten amerikanischen Kriege so viele Millionen Menschen getötet oder vertrieben haben, und die meisten Beobachter waren entsetzt über die völlige Unverhältnismäßigkeit seines Angriffs und die schwere Zerstörung, die er Israels Nachbarland zufügte, das er offenbar zu einer Marionette degradieren wollte. Soweit ich mich erinnere, gab Sharon gegenüber hochrangigen Beamten der Reagan-Administration mehrere völlig falsche Zusicherungen zu seinen Invasionsplänen ab, so daß diese ihn hinterher als Lügner der schlimmsten Sorte bezeichneten, und schließlich belagerte er die libanesische Hauptstadt Beirut, obwohl er ursprünglich versprochen hatte, seinen Angriff auf einen bloßen Grenzeinfall zu beschränken.
Die israelische Belagerung der von der PLO kontrollierten Gebiete in Beirut dauerte einige Zeit an, und die Verhandlungen führten schließlich zur Abwanderung der palästinensischen Kämpfer in ein anderes arabisches Land. Kurz darauf erklärten die Israelis, daß sie in Westbeirut einziehen würden, um die Sicherheit der zurückgelassenen palästinensischen Frauen und Kinder besser zu gewährleisten und sie vor jeglicher Vergeltung durch ihre christlich-falangistischen[1] Feinde zu schützen. Etwa zur gleichen Zeit fiel mir ein langer Brief von Shahak in The Economist auf, der mir der endgültige Beweis für seinen Wahnsinn zu sein schien. Er behauptete, es sei offensichtlich, daß Sharon mit der Absicht nach Beirut marschiert sei, ein Massaker an den Palästinensern zu veranstalten, und daß dies in Kürze geschehen würde. Als das Massaker kurze Zeit später tatsächlich stattfand, offensichtlich mit starker israelischer Beteiligung und Komplizenschaft, kam ich zu dem Schluß, daß mein Verständnis der Welt und des Nahen Ostens einer völligen Neukalibrierung bedurfte, wenn ein verrückter kommunistischer Fanatiker wie Shahak Recht hatte, während jeder Mainstream-Journalist offensichtlich so völlig falsch lag. Zumindest habe ich diese Ereignisse aus einer Distanz von über fünfunddreißig Jahren immer so in Erinnerung behalten.
In den darauffolgenden Jahren sah ich immer noch hin und wieder Äußerungen von Shahak in meinen Mainstream-Publikationen zitiert, die manchmal den Eindruck erweckten, er sei ein Kommunist und manchmal nicht. Natürlich machte ihn sein ideologischer Extremismus zu einem prominenten Gegner des Osloer Friedensabkommens von 1991 zwischen Israel und den besetzten Palästinensern, das ansonsten von jedem vernünftigen Menschen unterstützt wurde, aber da Oslo letztendlich ein völliger Fehlschlag war, konnte ich ihm das nicht allzu sehr übel nehmen. In den 1990er Jahren hörte ich auf, außenpolitischen Themen viel Aufmerksamkeit zu schenken, aber ich las immer noch jeden Morgen meine New York Times und sah gelegentlich seine Zitate, die unweigerlich konträr und irredentistisch[2] waren.
Dann rückten die Anschläge vom 11. September 2001 die Außenpolitik und den Nahen Osten wieder in den Brennpunkt unserer nationalen Agenda, und ich las irgendwo, daß Shahak nur wenige Monate zuvor im Alter von 68 Jahren gestorben war, obwohl ich keinen Nachruf gesehen hatte. Im Laufe der Jahre hatte ich einige vage Hinweise darauf gefunden, daß er in den vorangegangenen zehn Jahren einige stark antijüdische und antizionistische Bücher veröffentlicht hatte, wie man es von einem kommunistischen Fanatiker erwarten konnte, und in den frühen 2000er Jahren sah ich immer mehr Hinweise auf diese Werke, die ironischerweise aus Randgruppen der antisemitischen extremen Rechten stammten, was wieder einmal zu beweisen schien, daß sich Extremisten gern zusammenrotten. Schließlich, vor etwa zehn Jahren, übermannte mich meine Neugier, und ich bestellte mit ein paar Klicks auf Amazon.com Kopien seiner Bücher, die alle recht kurz waren.
1. Die seltsamen Lehren des traditionellen Judentums
Meine erste Überraschung war, daß Shahaks Schriften Einleitungen und begeisterte Empfehlungen von einigen der bekanntesten amerikanischen Intellektuellen enthielten, darunter Christopher Hitchens, Gore Vidal, Noam Chomsky und Edward Said. Lob kam auch von recht angesehenen Publikationen wie The London Review of Books, Middle East International und Catholic New Times, während Allan Brownfeld vom American Council for Judaism einen sehr langen und lobenden Nachruf veröffentlicht hatte. Und ich entdeckte, daß Shahaks Hintergrund ganz anders war, als ich es mir immer vorgestellt hatte. Er hatte viele Jahre als preisgekrönter Chemieprofessor an der Hebräischen Universität (Jerusalem) verbracht und war tatsächlich alles andere als ein Kommunist. Während Israels herrschende politische Parteien jahrzehntelang sozialistisch oder marxistisch waren, hatten ihn seine persönlichen Zweifel am Sozialismus politisch heimatlos werden lassen, und seine Beziehung zur winzigen Kommunistischen Partei Israels bestand nur deshalb, weil sie die einzige Gruppe war, die für die grundlegenden Menschenrechtsfragen eintrat, die für ihn im Mittelpunkt standen. Meine unbedachten Annahmen über seine Ansichten und seinen Hintergrund waren völlig falsch gewesen.
Als ich anfing, seine Bücher zu lesen und seine Argumente zu überdenken, wuchs meine Überraschung um das Fünfzigfache. In meinem ganzen Leben habe ich nur sehr, sehr wenige Male so sehr gestaunt wie nach der Lektüre von Jüdische Geschichte, jüdische Religion: Das Gewicht von Dreitausend Jahren [SHK], dessen Text kaum hundert Seiten umfaßt. Trotz seines soliden akademischen Hintergrunds und der glühenden Befürwortung durch prominente Persönlichkeiten fiel es mir schwer, die Richtigkeit dessen, was ich las, zu akzeptieren. Darum zahlte ich einem jungen Doktoranden, den ich kannte, eine beträchtliche Summe und beauftragte ihn, die Behauptungen in Shahaks Büchern zu überprüfen. Soweit er es beurteilen konnte, schienen alle der Hunderte von Literaturangaben, die er überprüfte, korrekt zu sein oder waren zumindest bereits in anderen Quellen zu finden.
Trotz all dieser Sorgfalt muß ich betonen, daß ich mich nicht direkt für Shahaks Behauptungen über das Judentum verbürgen kann. Meine eigenen Kenntnisse über diese Religion sind absolut unbedeutend und beschränken sich größtenteils auf meine Kindheit, als meine Großmutter es gelegentlich schaffte, mich zu den Gottesdiensten in der örtlichen Synagoge zu schleppen[3], wo ich inmitten einer Masse älterer Männer saß, die in einer seltsamen Sprache beteten und sangen, während sie verschiedene rituelle Tücher und religiöse Talismane trugen – eine Erfahrung, die ich stets als weit weniger amüsant empfand als meine üblichen Samstagmorgen-Comics.
Obwohl Shahaks Bücher recht kurz sind, enthalten sie eine solche Dichte an erstaunlichem Material, daß man viele, viele tausend Worte brauchen würde, um sie auch nur ansatzweise zusammenzufassen. Fast alles, was ich über die Religion des Judentums wußte oder zu wissen glaubte – zumindest in seiner eifernden orthodox-traditionellen Form – war völlig falsch.
So schenken traditionell religiöse Juden dem größten Teil des Alten Testaments nur wenig Aufmerksamkeit, und selbst sehr gelehrte Rabbiner oder Studenten, die viele Jahre lang ein intensives Studium betrieben haben, kennen dessen Inhalt kaum. Im Mittelpunkt ihrer religiösen Weltanschauung steht stattdessen der Talmud, ein enorm umfangreiches, komplexes und teilweise widersprüchliches Sammelsurium von Sekundärschriften und Kommentaren, das über viele Jahrhunderte hinweg entstanden ist, weshalb ihre religiöse Lehre manchmal als „talmudisches Judentum“ bezeichnet wird. Bei großen Teilen der Gläubigen wird der Talmud durch die Kabbala ergänzt, eine weitere große Sammlung von Schriften, die sich vor allem mit Mystik und Magie aller Art befassen. Da diese Kommentare und Auslegungen den Kern der Religion darstellen, wird vieles von dem, was man bei der Bibel für selbstverständlich hält, auf ganz andere Weise betrachtet.
In Anbetracht der Art der talmudischen Grundlage des traditionellen Judentums und meiner bisherigen völligen Unkenntnis des Themas kann jeder Versuch meinerseits, einige der überraschenderen Aspekte von Schahaks Beschreibung zusammenzufassen, teilweise verzerrend sein und ist sicherlich einer Korrektur durch jemanden würdig, der sich in diesem Glaubenssystem besser auskennt. Da zudem so viele Teile des Talmuds höchst widersprüchlich sind und von komplexer Mystik durchdrungen, wäre es für jemanden wie mich unmöglich, die scheinbaren Ungereimtheiten, die ich lediglich wiederhole, zu entwirren. Ich sollte anmerken: obwohl Shahaks Beschreibung der Glaubensvorstellungen und Praktiken des talmudischen Judentums einen Feuersturm von Verurteilungen auslöste, haben doch nur wenige der scharfen Kritiker seine sehr spezifischen Behauptungen bestritten, nicht einmal die erstaunlichsten, was seine Glaubwürdigkeit zu stärken scheint.
Auf der grundlegendsten Ebene ist die Religion der meisten traditionellen Juden eigentlich überhaupt nicht monotheistisch, sondern enthält stattdessen eine Vielzahl verschiedener männlicher und weiblicher Götter, die in recht komplexen Beziehungen zueinander stehen, wobei diese Wesenheiten und ihre Eigenschaften unter den zahlreichen verschiedenen jüdischen Untersekten sehr unterschiedlich sind, je nachdem, welche Teile des Talmuds und der Kabbala sie an die erste Stelle setzen. Beispielsweise wurde der traditionelle jüdische religiöse Ruf „Der Herr ist eins“[4] von den meisten Menschen immer als monotheistische Affirmation interpretiert, und tatsächlich vertreten viele Juden genau diese Ansicht. Aber viele andere Juden glauben, daß sich diese Aussage stattdessen auf die Vollendung der sexuellen Vereinigung zwischen den primären männlichen und weiblichen göttlichen Wesenheiten bezieht. Und das Bizarrste ist, daß Juden, die so grundverschiedene Ansichten pflegen, absolut kein Problem damit haben, Seite an Seite zu beten, sondern lediglich ihre identischen Gesänge auf sehr unterschiedliche Weise interpretieren.
Darüber hinaus beten religiöse Juden offenbar fast ebenso bereitwillig zu Satan wie zu Gott, und je nach den verschiedenen rabbinischen Schulen können die besonderen Rituale und Opfer, die sie praktizieren, darauf abzielen, die Unterstützung des einen oder des anderen zu gewinnen. Noch einmal: Solange die Rituale ordnungsgemäß befolgt werden, kommen die Satansanbeter und die Gottesanbeter gut miteinander aus und betrachten sich gegenseitig als ebenso fromme Juden, die lediglich einer etwas anderen Tradition angehören. Ein Punkt, den Schahak immer wieder betont, ist, daß im traditionellen Judentum die Ausführung des Rituals selbst absolut im Vordergrund steht, während die Auslegung des Rituals eher zweitrangig ist. So mag ein Jude, der sich dreimal im Uhrzeigersinn die Hände wäscht, entsetzt sein über einen anderen, der sich gegen den Uhrzeigersinn wäscht, aber ob das Händewaschen zu Ehren Gottes oder zu Ehren Satans geschieht, wäre nicht weiter von Belang.
Seltsamerweise sind viele der traditionellen Rituale ausdrücklich dazu gedacht, Gott oder seine Engel oder manchmal auch Satan zu täuschen oder auszutricksen, ähnlich wie die sterblichen Helden einer griechischen Legende versuchen könnten, Zeus oder Aphrodite zu überlisten. So müssen beispielsweise bestimmte Gebete auf Aramäisch und nicht auf Hebräisch gesprochen werden, weil die heiligen Engel die erstgenannte Sprache offenbar nicht verstehen und ihre Verwirrung dazu führt, daß diese Verse ungehindert durchschlüpfen und ohne göttliche Einmischung wirksam werden.
Da der Talmud eine riesige Menge von veröffentlichten Kommentaren darstellt, die sich über mehr als ein Jahrtausend hinweg angesammelt haben, wurden selbst die ausdrücklichsten Anweisungen manchmal in ihr Gegenteil verkehrt. So verbot Maimonides, eine der höchsten rabbinischen Autoritäten, den Rabbinern strikt, sich für ihre religiöse Lehre bezahlen zu lassen, und erklärte, daß jeder Rabbiner, der ein Gehalt annehme, ein böser Räuber sei, der zu ewigen Qualen verdammt sei; doch spätere Rabbiner interpretierten diese Aussage schließlich so um, daß sie etwas ganz anderes bedeutete[5], und heute erhalten fast alle Rabbiner ein Gehalt.
Ein weiterer faszinierender Aspekt ist, daß das Leben religiöser Juden bis in die jüngste Vergangenheit oft von allen möglichen hochgradig abergläubischen Praktiken beherrscht wurde, einschließlich magischer Zaubersprüche, Tränke, Zaubersprüche, Beschwörungen, Verhexungen, Flüche und heiliger Talismane, wobei Rabbiner oft eine wichtige Nebenrolle als Zauberer spielten, und das gilt auch heute noch für die enorm einflußreichen Rabbiner in Israel und im Großraum New York City. Shahaks Schriften hatten ihn bei vielen dieser Personen nicht beliebt gemacht, und jahrelang griffen sie ihn ständig mit allen möglichen Zaubersprüchen und furchtbaren Flüchen an, die seinen Tod oder seine Krankheit herbeiführen sollten. Viele dieser traditionellen jüdischen Praktiken scheinen denen nicht ganz unähnlich zu sein, die wir üblicherweise mit afrikanischen Hexendoktoren oder Voodoo-Priestern in Verbindung bringen. Die berühmte Legende vom Prager Golem beschreibt den erfolgreichen Einsatz rabbinischer Magie zur Belebung einer riesigen, aus Lehm gemachten Kreatur.
2. Die Haltung des Judentums gegenüber Nichtjuden
Wenn diese rituellen Fragen die zentralen Merkmale des traditionellen religiösen Judentums darstellen würden, könnten wir es als ein ziemlich buntes und exzentrisches Überbleibsel aus alten Zeiten betrachten. Doch leider gibt es auch eine weitaus dunklere Seite, die vor allem das Verhältnis zwischen Juden und Nichtjuden betrifft, wobei letztere häufig mit dem sehr abwertenden Begriff „Goijim“ bezeichnet werden. Im Grob gesagt haben die Juden eine göttliche Seele und die Goijim nicht, sie sind lediglich Bestien in Menschengestalt. Der Hauptgrund für die Existenz von Nichtjuden ist in der Tat, daß sie als Sklaven der Juden dienen, und einige sehr hochrangige Rabbiner stellen diese bekannte Tatsache gelegentlich heraus. Im Jahr 2010 erklärte der oberste sephardische Rabbiner Israels in seiner wöchentlichen Predigt, daß der einzige Grund für die Existenz von Nichtjuden darin besteht, Juden zu dienen und für sie zu arbeiten. Die Versklavung oder Ausrottung aller Nichtjuden scheint ein impliziertes Endziel dieser Religion zu sein.
Jüdische Leben haben einen unendlichen Wert, nichtjüdische dagegen überhaupt keinen, was offensichtliche politische Auswirkungen hat. So erklärte ein prominenter israelischer Rabbiner in einem veröffentlichten Artikel, daß es, wenn ein Jude eine Leber bräuchte, völlig in Ordnung und sogar zwingend sei, einen unschuldigen Nichtjuden zu töten und seine Leber zu nehmen. Vielleicht sollten wir nicht allzu überrascht sein, daß Israel heute weithin als eines der weltweiten Zentren des Organhandels gilt.
Ein weiteres Beispiel für den siedenden Haß, den das traditionelle Judentum gegen alle Menschen mit einem anderen Hintergrund ausstrahlt: die Rettung des Lebens eines Nichtjuden gilt im Allgemeinen als unangemessen oder sogar verboten und eine solche rettende Handlung am Sabbat stellt eine absolute Verletzung des religiösen Edikts dar. Solche Dogmen wirken angesichts der weitverbreiteten Präsenz von Juden im medizinischen Bereich in den letzten Jahrhunderten sicherlich ironisch, aber sie traten in Israel deutlich zutage, als ein religiös gesinnter Militärarzt sie sich zu eigen machte und seine Position von den höchsten religiösen Autoritäten des Landes unterstützt wurde.
Und während das religiöse Judentum allen Nichtjuden gegenüber eine ausgesprochen negative Haltung einnimmt, wird insbesondere das Christentum als eine völlige Abscheulichkeit betrachtet, die vom Angesicht der Erde getilgt werden muß.
Während fromme Muslime Jesus als den heiligen Propheten Gottes und unmittelbaren Vorgänger Mohammeds betrachten, ist Jesus nach dem jüdischen Talmud vielleicht das niederträchtigste Wesen, das je gelebt hat und dazu verdammt, die Ewigkeit in der untersten Grube der Hölle zu verbringen, eingetaucht in einen kochenden Bottich mit Exkrementen. Den muslimischen Koran betrachten religiöse Juden bloß als ein weiteres Buch, wenn auch ein völlig falsches, aber die christliche Bibel stellt das reinste Böse dar, und wenn die Umstände es erlauben, ist das Verbrennen von Bibeln eine sehr lobenswerte Handlung. Frommen Juden wird auch befohlen, jedes Kreuz oder jede Kirche, die ihnen begegnet, dreimal anzuspucken und alle christlichen Friedhöfe zu verfluchen. In der Tat sprechen viele tief religiöse Juden jeden Tag ein Gebet für die unmittelbare Ausrottung aller Christen.
Im Laufe der Jahre haben prominente israelische Rabbiner gelegentlich öffentlich darüber debattiert, ob die jüdische Macht nun groß genug sei, um alle christlichen Kirchen in Jerusalem, Bethlehem und anderen nahe gelegenen Gebieten endgültig zu zerstören und das gesamte Heilige Land vollständig von allen Spuren seiner christlichen Kontamination zu säubern. Einige haben diesen Standpunkt vertreten, aber die meisten haben zur Vorsicht gemahnt und argumentiert, daß die Juden erst noch etwas an Stärke gewinnen müßten, bevor sie einen solch riskanten Schritt wagen sollten. Heutzutage sind viele Millionen eifriger Christen und insbesondere christliche Zionisten begeisterte Befürworter der Juden, des Judentums und Israels, und ich vermute stark, daß zumindest ein Teil dieser Begeisterung auf Unwissenheit beruht.
In den letzten zweitausend Jahren haben die Juden fast ausnahmslos als kleine, relativ schwache Minderheiten in den Ländern anderer, ob Christen oder Muslime, gelebt, so daß eine religiöse Doktrin, die Außenstehenden gegenüber so unbeirrbar feindselig ist, natürlich erhebliche Hindernisse für eine friedliche Koexistenz darstellte. Die Lösung dieses Dilemmas beruht auf dem göttlichen Auftrag, das jüdische Leben und Wohlergehen vorrangig zu schützen, was fast alle anderen religiösen Überlegungen überlagert. Wenn also eine der oben beschriebenen Verhaltensweisen geeignet ist, den Groll mächtiger nichtjüdischer Gruppen zu wecken und die Juden zu gefährden, muß sie vermieden werden.
So wird zum Beispiel das Verbot, daß jüdische Ärzte die Krankheiten von Nichtjuden behandeln, aufgehoben, wenn es sich um einflußreiche Nichtjuden handelt, insbesondere um nationale Führer, deren Gunst der jüdischen Gemeinschaft Vorteile bringen könnte. Und auch gewöhnlichen Nichtjuden darf geholfen werden, es sei denn, es läßt sich eine überzeugende Entschuldigung für die unterlassene Hilfeleistung finden, da sonst die rachsüchtige Feindseligkeit ihrer Freunde und Verwandten anderen Juden Schwierigkeiten bereiten könnte. Ebenso ist der Austausch von Geschenken mit Nichtjuden zulässig, aber nur, wenn ein solches Verhalten streng nutzenorientiert gerechtfertigt werden kann, wobei jede einfache Freundschaftsbekundung gegenüber einem Nichtjuden eine Verletzung der heiligen Grundsätze darstellt.
Erführe die nichtjüdische Bevölkerung von diesen jüdischen religiösen Überzeugungen und den von ihnen geförderten Verhaltensweisen, könnte dies zu großen Problemen für die Juden führen. Daher hat sich im Laufe der Jahrhunderte eine ausgeklügelte Methodik der Ausflüchte, der Verschleierung und der Verheimlichung herausgebildet, um diese Möglichkeit auf ein Mindestmaß zu beschränken, wozu insbesondere die Fehlübersetzung heiliger Texte oder die völlige Auslassung wichtiger Abschnitte gehört. Gleichzeitig war die traditionelle Strafe für jeden Juden, der die Behörden über irgendeine die jüdische Gemeinschaft betreffende Angelegenheit „informierte“, stets der Tod, dem oft eine grausame Folter vorausging.
Ein Großteil dieser Unehrlichkeit setzt sich offensichtlich bis in die jüngste Zeit fort, denn es scheint sehr unwahrscheinlich, daß jüdische Rabbiner, außer vielleicht den besonders avantgardistisch veranlagten, sich der grundlegenden Lehren der Religion, die sie zu leiten vorgeben, völlig unbewußt sind. Nach der gängigen talmudischen Lehre zum Beispiel werden Schwarzafrikaner in ihrem Wesen traditionell zwischen Menschen und Affen eingeordnet, und sicherlich sind sich alle Rabbiner, auch die liberalen, dieses religiösen Dogmas bewußt. Aber Shahak stellt fest, daß die zahlreichen amerikanischen Rabbiner, die in den 1950er und 1960er Jahren so eifrig mit Martin Luther King jr. und anderen schwarzen Bürgerrechtsführern zusammenarbeiteten, ihre religiösen Überzeugungen strikt verbargen, während sie die amerikanische Gesellschaft wegen ihres grausamen Rassismus anprangerten, vermutlich um eine politische „Gegenleistung“ (quid pro quo) seitens der beträchtlichen schwarzen Bevölkerung Amerikas zu erwirken, die den jüdischen Interessen zugute käme.
Shahak hebt auch den zutiefst totalitären Charakter der traditionellen jüdischen Gesellschaft hervor, in der Rabbiner die Macht über Leben und Tod ihrer Gemeindemitglieder innehatten und oft versuchten, ideologische Abweichungen oder Ketzerei mit diesen Mitteln zu bestrafen. Sie waren empört darüber, daß dies immer schwieriger wurde, als die Staaten stärker wurden und solche privaten Hinrichtungen zunehmend verboten. Liberalisierende Rabbiner wurden manchmal ermordet, und Baruch Spinoza, der berühmte jüdische Philosoph des Zeitalters der Vernunft, überlebte nur, weil die niederländischen Behörden sich weigerten, seinen jüdischen Mitbürgern zu erlauben, ihn zu töten.
In Anbetracht der Komplexität und des außerordentlich kontroversen Charakters dieses Themas möchte ich den Lesern, die sich für dieses Thema interessieren, dringend empfehlen, drei oder vier Stunden mit der Lektüre von Shahaks sehr kurzem Buch zu verbringen, um dann selbst zu entscheiden, ob seine Behauptungen plausibel erscheinen und ob ich sie vielleicht versehentlich falsch verstanden habe. Neben den Exemplaren bei Amazon ist das Werk auch bei Archive.org zu finden, und eine sehr praktische HTML-Kopie ist ebenfalls frei im Internet verfügbar.
3. Die historische Rolle der Juden in den westlichen Gesellschaften
Meine Begegnung mit Shahaks unverblümter Beschreibung der wahren Lehren des traditionellen Judentums vor einem Jahrzehnt war sicherlich eine der am meisten weltverändernden Offenbarungen meines gesamten Lebens. Aber als ich allmählich die ganze Tragweite dessen verdaute, wurden alle möglichen Rätsel und unzusammenhängenden Fakten plötzlich viel klarer. Es gab auch einige bemerkenswerte Ironien, und nicht lange danach scherzte ich mit einem (jüdischen) Freund, ich hätte plötzlich entdeckt, daß das Nazitum am besten als „Judentum für Schwächlinge“ beschrieben werden könnte, oder vielleicht als ein Judentum, wie es Mutter Teresa von Kalkutta praktizieren würde.
Hinter dieser Ironie könnte tatsächlich eine tiefere historische Wahrheit stecken. Ich habe hier und da gelesen, daß einige Wissenschaftler glauben, daß Hitler bestimmte Aspekte seiner rassistisch ausgerichteten nationalsozialistischen Doktrin nach jüdischem Vorbild geformt haben könnte, was wirklich absolut Sinn ergäbe. Schließlich sah er, daß die Juden trotz ihrer geringen Zahl in der Sowjetunion, in der Weimarer Republik und in zahlreichen anderen Ländern Europas enorme Macht erlangt hatten, was zum Teil auf ihren extrem starken ethnischen Zusammenhalt zurückzuführen war, und er kam wahrscheinlich zu dem Schluß, daß sein eigenes germanisches Volk, das in Bezug auf Bevölkerungszahl und historische Errungenschaften weitaus bedeutender war, noch besser abschneiden könnte, wenn es ähnliche Praktiken anwenden würde.
Interessant ist auch, daß einige der maßgeblichen Vorreiter der Rassenlehre im Europa des 19. Jahrhunderts einen bestimmten ethnischen Hintergrund hatten. In meinen Geschichtsbüchern wurden beispielsweise der Deutsche Max Nordau[6] und der Italiener Cesare Lombroso immer mißbilligend als zwei der Begründer des europäischen Rassismus und der Eugenik-Theorien erwähnt, aber erst vor kurzem entdeckte ich, daß der Jude Nordau zusammen mit Theodor Herzl auch der Gründer der zionistischen Weltbewegung war, während seine wichtigste rassische Abhandlung „Degeneration“ eben Lombroso, seinem jüdischen Mentor, gewidmet war.
Noch in den 1930er Jahren und danach arbeiteten internationale zionistische Gruppen bei ihren Wirtschaftsprojekten eng mit dem Dritten Reich zusammen, und noch während des Weltkriegs bot eine der kleineren rechtsgerichteten Fraktionen unter der Führung des späteren israelischen Premierministers Yizhak Shamir den Achsenmächten ein Militärbündnis an, wobei sie die dekadenten westlichen Demokratien anprangerte und hoffte, gegen ihre gemeinsamen britischen Feinde zusammenarbeiten zu können. The Transfer Agreement von Edwin Black, 51 Documents von Lenni Brenner und andere Schriften haben all diese Fakten detailliert dokumentiert, obwohl sie aus offensichtlichen Gründen von den meisten unserer Medien meist ignoriert oder falsch dargestellt worden sind
Natürlich wird der Talmud heutzutage von gewöhnlichen Juden kaum noch gelesen, und ich würde vermuten, daß außer den streng Orthodoxen und vielleicht den meisten Rabbinern kaum jemand seine äußerst kontroversen Lehren kennt. Es ist jedoch wichtig, sich vor Augen zu halten, daß bis vor wenigen Generationen fast alle europäischen Juden zutiefst orthodox waren, und selbst heute würde ich vermuten, daß die überwältigende Mehrheit der jüdischen Erwachsenen orthodoxe Großeltern hatte. Stark ausgeprägte kulturelle Muster und soziale Einstellungen können leicht in eine wesentlich breitere Bevölkerung einsickern, insbesondere in eine, die den Ursprung dieser Gefühle nicht kennt, was ihren unerkannten Einfluß noch verstärkt. Eine Religion, die auf dem Grundsatz „Liebe deinen Nächsten“ beruht, mag in der Praxis funktionieren oder auch nicht. Eine Religion jedoch, die stattdessen auf „Hasse deinen Nächsten“ beruht, könnte langfristige kulturelle Auswirkungen haben, die weit über die unmittelbare Gemeinschaft der Tiefgläubigen hinausgehen. Wenn fast alle Juden tausend oder zweitausend Jahre lang gelehrt wurden, einen brodelnden Haß gegen alle Nichtjuden zu empfinden, und sie außerdem eine enorme Infrastruktur kultureller Unehrlichkeit entwickelt haben, um diese Haltung zu verbergen, ist es schwer zu glauben, daß eine solch unglückliche Geschichte absolut keine Konsequenzen für unsere heutige Welt oder die der jüngeren Vergangenheit gehabt hat.
Darüber hinaus mag die jüdische Feindseligkeit gegenüber Nichtjuden oft den Interessen anderer gedient und dazu beigetragen haben, die wirtschaftliche Rolle zu bestimmen, die die Gruppe vor allem in den europäischen Ländern einnahm, wobei dieser Faktor durch die weitverbreitete Unkenntnis der zugrundeliegenden religiösen Lehren verdunkelt wurde. Wie die meisten von uns aus ihren Geschichtsbüchern wissen, beschränken politische Herrscher, die ihre Untertanen hart ausbeuten, ihre militärische Macht manchmal auf eine relativ kleine Gruppe gutbezahlter Söldner, die oft ausländischer Herkunft sind, damit sie wenig Sympathie für die Bevölkerung haben, die sie hart unterdrücken. Ich vermute stark, daß einige der gängigsten traditionellen wirtschaftlichen Nischen der europäischen Juden, wie die Steuerwirtschaft und das Arenda-Pachtsystem[7] Osteuropas, am besten in einem solchen Licht zu verstehen sind, weil Juden dazu neigten, den letzten Pfennig aus den von ihnen kontrollierten Bauern zum Nutzen ihres örtlichen Königs oder Fürsten herauszuholen, und ihre notorische Antipathie gegenüber allen Nichtjuden sicherstellt, daß ein solches Verhalten kaum durch menschliches Mitgefühl gemildert wird. Daher sollte es uns nicht überraschen, daß die Juden erstmals im Gefolge von Wilhelm dem Eroberer nach England kamen, um ihm und seinen siegreichen normannischen Herren bei der effektiven Ausbeutung der unterworfenen angelsächsischen Bevölkerung zu helfen, die sie nun beherrschten.
Aber Staaten, in denen die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung von einer dünnen Schicht von Herrschern und deren Söldnern unterdrückt und beherrscht wird, sind in der Regel viel schwächer und brüchiger als solche, in denen Herrscher und Beherrschte gemeinsame Interessen haben, und ich glaube, daß dies für wirtschaftliche Durchsetzer ebenso gilt wie für militärische. In vielen Fällen haben Länder, die auf jüdische Wirtschaftsvermittler angewiesen waren, wie z. B. Polen, nie erfolgreich eine einheimische Mittelschicht entwickelt und schnitten später im Vergleich zu ihren national geeinten Konkurrenten oft recht schlecht ab. Spanien war eines der letzten Länder in Europa, das seine Juden vertrieb, und erreichte in den folgenden ein oder zwei Jahrhunderten den Höhepunkt seines militärischen und politischen Ruhms. Prof. Kevin MacDonald hat in seinen umstrittenen Büchern über das Judentum auch ausführlich dargelegt, daß Herrscher, denen das Wohlergehen ihrer Untertanen wichtiger zu sein scheint, in modernen Geschichtsbüchern eher als „antisemitisch“ bezeichnet werden. Seine Bände sind jetzt in meiner Auswahl an HTML-Büchern leicht erhältlich:
- A People That Shall Dwell Alone
Judaism as a Group Evolutionary Strategy
Kevin MacDonald • 1994 - Separation and Its Discontents
Toward an Evolutionary Theory of Anti-Semitism
Kevin MacDonald • 1998
2009 interviewte der Blogger Razib Khan von Gene Expression den bedeutenden Evolutionstheoretiker David Sloan Wilson zu den Ideen der Gruppenselektion, die sein Hauptaugenmerk waren. Während dieser einstündigen Diskussion wurden die Theorien von MacDonald zu einem wichtigen Thema, wobei Wilson sie anscheinend sehr ernst nahm und darauf hinwies, daß „parasitär“ im wissenschaftlichen Rahmen eine einfache technische Definition hat, nämlich die Ausbeutung der Großen durch die Kleinen. Es überrascht nicht, daß die Videoaufzeichnung eines so heiklen Themas schnell auf die ersten 11 Minuten gekürzt und schließlich sowohl von YouTube als auch von BloggingHeadsTV vollständig entfernt wurde. Aber es ist zumindest teilweise noch in archivierter Form vorhanden.
In jüngster Zeit hat die Geschichte der Vertreibung von Juden aus verschiedenen europäischen Gesellschaften in den letzten tausend Jahren große Aufmerksamkeit erregt. Die Gesamtzahl ist etwas umstritten, liegt aber mit ziemlicher Sicherheit bei über 100, wobei die Politik Hitlers in Deutschland in den 1930er Jahren nur das jüngste Beispiel ist. Das Wired Magazine lieferte 2013 eine interessante grafische Darstellung dieses umfangreichen Datensatzes. In Anbetracht dieser bedauerlichen Tatsachen dürfte es schwierig sein, eine andere Gruppe zu finden, die so beständig in erbittertem Streit mit ihren Nachbarn liegt, und die von Shahak gelieferten religiösen Details machen dieses bemerkenswerte historische Muster erklärlicher.
Eine sehr ausgewogene, aber freimütige Beschreibung der Verhaltensmuster jüdischer Neuankömmlinge in Amerika findet sich in einem Kapitel eines 1914 erschienenen Buches über Einwanderergruppen von E.A. Ross, einem der größten frühen amerikanischen Soziologen. Ross gehörte zu den herausragenden progressiven Intellektuellen seiner Zeit, der von Lothrop Stoddard auf der Rechten häufig zitiert wurde, während er bei der Linken immer noch ein so hohes Ansehen genoß, daß er in die Dewey-Kommission[8] berufen wurde, um über die widersprüchlichen Anschuldigungen gegenüber Trotzki und Stalin zu urteilen, und auch auf den Seiten der kommunistischen Zeitschrift The New Masses glühendes Lob erhielt. Seine Entlassung aus politischen Gründen von der Stanford University führte zur Gründung der American Association of University Professors. Dennoch war sein Name so gänzlich aus unseren Geschichtsbüchern verschwunden, daß ich bis zum Beginn meines Projekts zur Inhaltsarchivierung nicht einmal auf ihn gestoßen war, und es würde mich nicht überraschen, wenn dieses eine Kapitel aus einem seiner vielen Bücher eine wichtige Rolle bei seinem Verschwinden gespielt hätte.
- The Old World in the New
The Eastern European Hebrews
A. Ross • 1914 • 5,000 Words
Die Juden lebten zweitausend Jahre lang als Diaspora-Volk, und ihre eng miteinander verknüpften transnationalen Kolonien verschafften ihnen ein einzigartig effektives internationales Handelsnetz. Da ihre religiösen Traditionen die Sklaverei als das natürliche und angemessene Los aller Nichtjuden ansahen, trugen sowohl ideologische als auch praktische Faktoren dazu bei, daß sie offenbar zu den führenden Sklavenhändlern im mittelalterlichen Europa gehörten, auch wenn dies in unseren Geschichtsbüchern kaum hervorgehoben wird. Im Jahr 1991 veröffentlichten die schwarzen Nationalisten der Nation of Islam das Buch „The Secret Relationship Between Blacks and Jews, Volume One“ (Die geheime Beziehung zwischen Schwarzen und Juden, Band 1), das die enorme Rolle, die Juden im amerikanischen Sklavenhandel gespielt hatten, überzeugend zu belegen schien. 1994 veröffentlichte Harold Brackman unter der Schirmherrschaft des Simon-Wiesenthal-Zentrums einen kurzen Widerlegungsversuch mit dem Titel Ministry of Lies (Ministerium der Lügen), aber ich fand seine Dementis weit weniger überzeugend. Ich bezweifle sehr, daß den meisten Amerikanern diese historischen Fakten bekannt sind.
Die meiste Zeit meines Lebens wurde der Nobelpreisträger Alexander Solschenizyn allgemein als der größte russische Literat der Neuzeit angesehen, und nach der Lektüre all seiner Werke, einschließlich Der Erste Kreis, Krebsstation und Der Archipel Gulag, stimmte ich dieser Einschätzung zweifellos zu und verschlang begierig die brillante, tausend Seiten umfassende Biographie von Michael Scammell. Obwohl Solschenizyn selbst Russe war, waren viele seiner engsten Freunde Juden, aber in den 1980er und 1990er Jahren machten Gerüchte über seinen angeblichen Antisemitismus die Runde, wahrscheinlich, weil er gelegentlich auf die sehr prominente Rolle von Juden bei der Finanzierung und Führung der bolschewistischen Revolution und danach bei der Besetzung des NKWD[9] und der Verwaltung der Gulag-Arbeitslager hingewiesen hatte. Gegen Ende seines Lebens schrieb er eine umfangreiche zweibändige Geschichte der verwickelten Beziehungen zwischen Juden und Russen unter dem Titel „Two Hundred Years Together“ (Zweihundert gemeinsame Jahre), und obwohl dieses Werk bald auf Russisch, Französisch und Deutsch erschien, wurde nach fast zwei Jahrzehnten noch immer keine englische Übersetzung genehmigt. Auch scheint sein literarischer Stern in Amerika seither stark verblaßt zu sein, und heutzutage sehe ich seinen Namen nur noch sehr selten in einer meiner Stammzeitungen erwähnt.
Samizdat-Versionen der wichtigsten Abschnitte seines letzten Werks sind im Internet leicht auffindbar, und vor einigen Jahren verkaufte Amazon vorübergehend eine 750-seitige gedruckte Ausgabe, die ich bestellte und flüchtig überflog. Alles schien recht harmlos und sachlich zu sein, und nichts Neues sprang mir ins Auge, aber vielleicht wurde die Dokumentation der sehr starken jüdischen Rolle im Kommunismus als unangemessen für das amerikanische Publikum betrachtet, ebenso wie die Diskussion der extrem ausbeuterischen Beziehung zwischen Juden und slawischen Bauern in der vorrevolutionären Zeit, die auf Schnapshandel und Geldverleih beruhte und die die Zaren oft zu mildern versucht hatten.
Wenn eine herrschende Elite nur wenig Verbindung zu der von ihr kontrollierten Bevölkerung hat, ist wohlwollendes Verhalten weit weniger wahrscheinlich, und die Probleme werden noch verschärft, wenn diese Elite eine lange Tradition rücksichtslosen Ausbeutungsverhaltens hat. Unzählige Russen litten und starben nach der bolschewistischen Revolution, und angesichts der weit überwiegend jüdischen Zusammensetzung der Führungsspitze während eines Großteils dieser Zeit ist es kaum überraschend, daß „Antisemitismus“ als Kapitalverbrechen angesehen wurde. Kevin MacDonald könnte derjenige gewesen sein, der den Begriff „feindliche Elite“ prägte und die bedauerlichen Folgen erörterte, wenn ein Land unter solche Kontrolle gerät.
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion im Jahr 1991 geriet das wiedergeborene Rußland bald unter die überwältigende Vorherrschaft einer kleinen Gruppe von Oligarchen, fast ausschließlich mit jüdischem Hintergrund, und es folgte ein Jahrzehnt des totalen Elends und der Verarmung der allgemeinen russischen Bevölkerung. Doch als ein echter Russe namens Wladimir Putin die Kontrolle übernahm, kehrten sich diese Trends um, und das Leben der Russen hat sich seither enorm verbessert. Amerikas Medienorgane waren Rußland gegenüber überwiegend freundlich eingestellt, als es unter der Herrschaft jüdischer Oligarchen stand, während Putin in der Presse so heftig dämonisiert wurde wie kein anderer Führer der Welt seit Hitler. In der Tat bezeichnen unsere Medienexperten Putin regelmäßig als „den neuen Hitler“, und ich denke, daß diese Analogie durchaus angebracht ist, nur eben nicht in dem beabsichtigten Sinne.
Manchmal ist es viel einfacher, in einem fremden Land offensichtliche Muster zu erkennen als im eigenen Land. Anfang der 2000er Jahre las ich „The Master Switch“, eine viel gelobte Geschichte der modernen Kommunikationstechnologie von Tim Wu, Professor an der Columbia University, der später zu einem führenden Aktivisten für Internetrechte wurde. Ich fand den Bericht faszinierend, mit so vielen Geschichten, die ich vorher nicht kannte. Allerdings kam ich nicht umhin zu bemerken, daß alle mächtigen Massenmedientechnologien unserer modernen Welt – Film, Radio und Fernsehen – von Nichtjuden, meist angelsächsischer Herkunft, erfunden wurden, welche die Pionierarbeit leisteten; aber in jedem einzelnen Falle wurde dann die Kontrolle von rücksichtslosen jüdischen Geschäftsleuten übernommen, die manchmal das Leben und die Karriere dieser Schöpfer zerstörten. In den 1950er Jahren befanden sich fast die Konzentrationen von Amerikas elektronischer Medienmacht – mit den Disney-Studios als einziger großer Ausnahme – fest in jüdischer Hand. In einer offenen Gesellschaft wie der unseren sind dies die zentralen Hebel des politischen Einflusses, und im Laufe der nächsten Generation oder so wurde die lange Zeit dominierende und stark angelsächsisch geprägte Führungselite Amerikas durch eine mehrheitlich jüdische ersetzt, eine Entwicklung, auf die ich in meinem langen Artikel über die Meritokratie vor ein paar Jahren anspielte.
Kritiker aller Richtungen beklagen heute die völlige Verarmung eines Großteils der einst wohlhabenden amerikanischen Mittelschicht und stellen fest, daß etwa sechzig Prozent der amerikanischen Bevölkerung heute über weniger als 500 Dollar an leicht verfügbaren Ersparnissen verfügen. Die jüngere Generation ist durch ruinöse Studentenkredite zu ständiger Schuldknechtschaft verurteilt worden, während die Zeitungen berichten, daß die Opioid-Drogenepidemie einen schrecklichen Tribut an Menschenleben und Familienzusammenbrüchen gefordert hat, während die Wall Street und andere Elitesektoren der Finanzwirtschaft reicher sind als je zuvor. Es gibt sicherlich viele verschiedene Erklärungen für diese traurige wirtschaftliche Entwicklung, darunter der technologische Wandel, der wachsende internationale Wettbewerb und politische Machtverschiebungen im amerikanischen Regierungssystem. Aber manchmal scheint es, als sei ein erheblicher Teil unserer Bevölkerung zu einer Version des 21. Jahrhunderts der betrunkenen, unwissenden, ausgebeuteten, verschuldeten, verarmten und verelendeten slawischen Bauernschaft des jüdisch dominierten Ansiedlungsrayon[10] reduziert worden, und eine auffällige Grafik des Economic Policy Institute zeigt, daß ein sehr scharfer wirtschaftlicher Wendepunkt in den frühen 1970er Jahren eintrat, genau zu der Zeit, als die oben erwähnte ethnische Transformation unserer herrschenden Eliten voll im Gange war.
Entgegen der landläufigen Meinung ist es in Amerika nicht illegal, ein „Nazi“ zu sein, und es ist Nazis auch nicht verboten, Eigentum zu besitzen, auch nicht in Form von Medienunternehmen. Also nehmen wir einmal an, die überwältigende Mehrheit der großen amerikanischen Medienkonzerne wäre im Besitz und unter der Kontrolle von besonders fanatischen Nazis. Das hätte sicherlich schwerwiegende Folgen für den Gang unserer Gesellschaft und insbesondere für den Teil der Bevölkerung, der unter der Nazi-Doktrin mit erheblicher Mißbilligung gesehen wird.
Ein wichtiger Punkt, den man in der verkürzten Geschichte von Hitlers Drittem Reich berücksichtigen sollte, ist, daß die herrschende Nazi-Elite zwar oft recht hart und extrem in ihrem Verhalten war; jedoch bestand weit über 98 % der Bevölkerung, die sie vor dem Ausbruch des Krieges regierten, aus Deutschen, der Gruppe also, welche die herrschende Elite am meisten zu fördern und auf jede erdenkliche Weise emporzuheben suchte, und trotz der verschleiernden Wolke aus retrospektiver Propaganda scheint es, als hätten sie dieses Ziel auch weitgehend erreicht. Im Jahr 2004 veröffentlichte Counterpunch eine Kolumne des verstorbenen Herausgebers Alexander Cockburn, worin er auf den enormen Erfolg von Hitlers Wirtschaftspolitik in Friedenszeiten hinwies, und 2013 veröffentlichte dasselbe Internet-Magazin eine viel längere Kolumne, die sich ganz auf dieses Thema konzentrierte und die Analyse von Henry C.K. Liu zitierte, dessen chinesischer Hintergrund ihm eine größere kritische Distanz ermöglicht. In der Tat wurde Hitler während des größten Teils der 1930er Jahre international für den großen Erfolg seiner wirtschaftlichen und sozialen Errungenschaften gelobt, er schaffte es mehrfach auf die Titelseite des Time Magazine und wurde 1938 sogar zum Mann des Jahres gewählt. Demgegenüber vermute ich, daß es einer Bevölkerung, die zu etwa 98% aus Nicht-Deutschen bestünde, aber von denselben fanatischen pro-deutschen Führern regiert würde, weitaus schlechter ergangen wäre.
Die meisten dieser entmutigenden Tatsachen, die mein Verständnis der Realität in den letzten zehn Jahren so vollständig auf den Kopf gestellt haben, konnte ich unmöglich vor dem Aufkommen des Internets erfahren, das die zentralisierte Kontrolle über die Verbreitung von Informationen teilweise durchbrochen hat. Aber viele andere Menschen müssen sicherlich schon lange vorher große Teile dieser wichtigen Geschichte gekannt und die sehr ernsten Konsequenzen erkannt haben, die diese Dinge für die Zukunft unserer Gesellschaft haben könnten. Warum gab es so wenig öffentliche Diskussionen?
Ich glaube, ein Faktor ist, daß unsere dominierenden Medienorgane für Nachrichten und Unterhaltung im Laufe der Jahre und Jahrzehnte die meisten Amerikaner erfolgreich darauf konditioniert haben, eine Art mentale Allergiereaktion auf Themen zu entwickeln, die für Juden heikel sind, was dazu führt, daß alle möglichen Themen als absolut tabu angesehen werden. Und da Amerikas sehr mächtige jüdische Eliten auf diese Weise von fast jeder öffentlichen Kontrolle abgeschirmt sind, bleiben jüdische Arroganz und Fehlverhalten weitgehend unkontrolliert und können sich völlig unbegrenzt ausbreiten.
Ich habe manchmal auch darauf hingewiesen, daß ein unterschätzter Aspekt der jüdischen Bevölkerung, der ihren problematischen Charakter noch vergrößert, die Existenz einer gewissermaßen biologischen Untergruppe außergewöhnlich fanatischer Individuen ist, die in ständiger Alarmbereitschaft sind, um verbale und manchmal auch physische Angriffe von unerhörter Wut gegen jeden zu starten, den sie für nicht ausreichend jüdischen Interessen zugeneigt halten. Hin und wieder getraut sich eine besonders mutige oder tollkühne Persönlichkeit des öffentlichen Lebens, ein verbotenes Thema anzusprechen, und fast immer wird sie von einem wahren Schwarm dieser fanatischen jüdischen Angreifer überwältigt und vernichtet. So wie die schmerzhaften Stiche der aufopferungsvollen Kriegerkaste eines Ameisenvolkes die großen Raubtiere schnell lehren können, das Weite zu suchen, kann die Furcht, diese „jüdischen Berserker“ zu provozieren, Schriftsteller oder Politiker oft stark einschüchtern, so daß sie ihre Worte sehr sorgfältig wählen oder es sogar ganz vermeiden, bestimmte kontroverse Themen zu erörtern, was den jüdischen Interessen als Ganzes sehr zugute kommt. Und je mehr solche einflußreichen Leute auf diese Weise so eingeschüchtert werden, daß sie ein bestimmtes Thema meiden, desto mehr wird dieses Thema als absolutes Tabu wahrgenommen und auch von allen anderen gemieden.
Vor etwa einem Dutzend Jahren aß ich zum Beispiel mit einem besonders angesehenen neokonservativen Wissenschaftler zu Mittag, mit dem ich mich ein wenig angefreundet hatte. Wir beklagten uns über die überwältigende Linkslastigkeit der intellektuellen Eliten Amerikas, und ich meinte, daß dies vor allem eine Auswirkung unserer Eliteuniversitäten sei. Viele unserer begabtesten Studenten aus dem ganzen Land kamen mit einer Vielzahl unterschiedlicher ideologischer Ansichten nach Harvard und an die anderen Elitehochschulen, verließen aber nach vier Jahren diese Hallen des Lernens überwiegend im linksliberalen Gleichschritt. Obwohl er mit meiner Einschätzung übereinstimmte, meinte er, daß ich etwas Wichtiges übersehen hatte. Er blickte nervös zu beiden Seiten, senkte den Kopf und die Stimme. „Es liegt an den Juden“, sagte er.
4. Die umstrittene Wissenschaft des Ariel Toaff
Ich bezweifle nicht, daß ein Großteil der oben dargestellten unverblümten Analyse für viele Menschen ziemlich beunruhigend sein wird. In der Tat mögen einige glauben, daß dieses Material die Grenzen des bloßen „Antisemitismus“ weit überschreitet und leicht die Schwelle zu einer tatsächlichen „Blutverleumdung“ gegen das jüdische Volk überschreitet. Diese äußerst harte Anschuldigung, die von standhaften Verteidigern des israelischen Verhaltens häufig verwendet wird, bezieht sich auf den berüchtigten christlichen Aberglauben, der während des größten Teils des Mittelalters und sogar bis in die Neuzeit hinein vorherrschte, daß Juden manchmal kleine christliche Kinder entführten, um ihr Blut für verschiedene magische Rituale zu verwenden, insbesondere im Zusammenhang mit dem religiösen Purim-Fest. Eine meiner schockierendsten Entdeckungen der letzten zwölf Jahre ist die ziemlich hohe Wahrscheinlichkeit, daß diese scheinbar unmöglichen Vorstellungen tatsächlich der Wahrheit entsprechen.
Ich persönlich habe keinerlei Fachkenntnisse über jüdische rituelle Traditionen oder die Praktiken des mittelalterlichen Judentums. Aber einer der weltweit führenden Wissenschaftler auf diesem Gebiet ist Ariel Toaff, Professor für jüdische Renaissance- und Mittelalterstudien an der Bar-Ilan-Universität bei Tel Aviv, und selbst Sohn des Oberrabbiners von Rom[11].
Im Jahr 2007 veröffentlichte er die italienische Ausgabe seiner akademischen Studie Blood Passovers (Blutiges Passah[12]), die auf jahrelanger sorgfältiger Forschung, der Unterstützung seiner Doktoranden und den Vorschlägen seiner verschiedenen akademischen Kollegen beruht. Die erste Auflage von 1.000 Exemplaren war bereits am ersten Tag ausverkauft. In Anbetracht von Toaffs internationalem Ansehen und des enormen Interesses wäre normalerweise eine weitere internationale Verbreitung, einschließlich einer englischen Ausgabe in einem namhaften amerikanischen akademischen Verlag, gefolgt. Aber die ADL und verschiedene andere jüdische Aktivistengruppen betrachteten eine solche Möglichkeit mit äußerster Mißbilligung, und obwohl diesen Aktivisten jegliche wissenschaftliche Legitimation fehlte, übten sie anscheinend genügend Druck aus, um jede weitere Veröffentlichung zu unterbinden. Obwohl Prof. Toaff anfangs hartnäckig versuchte, sich zu behaupten, schlug er bald denselben Weg ein wie Galileo, und seine Entschuldigungen wurden selbstredend zur Grundlage des wie immer unzuverlässigen Wikipedia-Eintrags zu diesem Thema.
Schließlich tauchte eine englische Übersetzung seines Textes im Internet im PDF-Format auf und wurde auch auf Amazon.com zum Verkauf angeboten, wo ich ein Exemplar erwarb und es schließlich las. In Anbetracht dieser schwierigen Umstände befindet sich dieses 500-seitige Werk kaum in einem idealen Zustand, da die meisten der Hunderte von Fußnoten nicht mit dem Text verbunden sind, aber es bietet dennoch ein vernünftiges Mittel zur Bewertung von Toaffs kontroverser These, zumindest aus der Sicht eines Laien. Er scheint ein äußerst gebildeter Gelehrter zu sein, der sich stark auf die Sekundärliteratur in Englisch, Französisch, Deutsch und Italienisch sowie auf die ursprünglichen dokumentarischen Quellen in Latein, Mittellatein, Hebräisch und Jiddisch stützt. Trotz des schockierenden Charakters des Themas ist dieses wissenschaftliche Werk eigentlich ziemlich trocken und ein wenig langweilig, mit sehr langen Abschweifungen über die besonderen Machenschaften verschiedener obskurer mittelalterlicher Juden. Ich muß betonen, daß ich in diesen Bereichen über keinerlei Fachwissen verfüge, aber insgesamt fand ich Toaffs Argumentation recht überzeugend.
Es scheint, daß eine beträchtliche Anzahl von Ashkenasi-Juden dem christlichen Blut traditionell mächtige magische Eigenschaften zuschrieb und es als einen sehr wertvollen Bestandteil bestimmter wichtiger ritueller Handlungen an bestimmten religiösen Feiertagen betrachtete. Offensichtlich war die Beschaffung dieses Blutes in großen Mengen mit beträchtlichen Risiken verbunden, was seinen Geldwert erheblich steigerte, und der Handel mit den Fläschchen dieses kostbaren Gutes scheint weitverbreitet gewesen zu sein. Toaff betont, daß die detaillierten Beschreibungen der jüdischen rituellen Mordpraktiken an Orten, die durch Geographie, Sprache, Kultur und Zeitspanne weit voneinander entfernt sind, sehr ähnlich sind und es sich mit ziemlicher Sicherheit um unabhängige Beobachtungen desselben Rituals handelt. Darüber hinaus stellt er fest, daß beschuldigte Juden, wenn sie gefaßt und verhört wurden, häufig obskure religiöse Rituale korrekt beschrieben, die ihren nichtjüdischen Vernehmern, die häufig kleinere Details entstellten, unmöglich bekannt gewesen sein konnten. Es ist daher sehr unwahrscheinlich, daß diese Geständnisse von den Behörden erfunden wurden.
Wie auch Shahak ausgiebig erörtert hat, waren im traditionellen Judentum magische Rituale, Zaubersprüche und ähnliche Dinge weit verbreitet, so daß Ritualmord und Menschenopfer in diesem Kontext kaum völlig unerwartet kommen.
Es liegt auf der Hand, daß der Ritualmord an christlichen Kindern wegen ihres Blutes bei der örtlichen nichtjüdischen Bevölkerung auf große Ablehnung stieß, und der weitverbreitete Glaube an seine Existenz blieb eine Quelle bitterer Spannungen zwischen den beiden Gemeinschaften, die gelegentlich wieder aufflammten, wenn ein christliches Kind zu einer bestimmten Jahreszeit auf mysteriöse Weise verschwand oder wenn eine Leiche gefunden wurde, die verdächtige Wunden aufwies oder einen seltsamen Blutverlust zeigte. Hin und wieder erlangte ein besonderer Fall öffentliche Aufmerksamkeit und führte oft zu einem politischen Kräftemessen zwischen jüdischen und antijüdischen Gruppen. Mitte des 19. Jahrhunderts gab es einen solchen berühmten Fall im französisch dominierten Syrien, und kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde Rußland 1913 in der Beilis-Affäre in der Ukraine von einem ähnlichen politischen Konflikt heimgesucht.
Zum ersten Mal begegnete ich diesen sehr überraschenden Ideen vor fast einem Dutzend Jahren in einem langen Artikel von Israel Shamir, auf den in Counterpunch verwiesen wurde; dieser ist auf jeden Fall lesenswert als Gesamtzusammenfassung, zusammen mit einigen seiner Folgekolumnen, während der Autor Andrew Hamilton 2012 auf Counter Currents den jüngsten Überblick über die Kontroverse bietet. Shamir stellt auch eine kostenlose Kopie des Buches in PDF-Form zur Verfügung, eine aktualisierte Version, in der die Fußnoten korrekt im Text vermerkt sind. Wie dem auch sei, mir fehlt das Fachwissen, um die Wahrscheinlichkeit der Toaff-Hypothese effektiv zu beurteilen. Daher möchte ich alle Interessierten auffordern, Toaffs Buch oder besser noch die entsprechenden Artikel zu lesen und selbst zu entscheiden.
Der Gedanke, dass die Welt nicht nur seltsamer ist, als wir es uns vorstellen, sondern auch seltsamer, als wir es uns vorstellen können, wurde oft fälschlicherweise dem britischen Astronomen Sir Arthur Eddington zugeschrieben, und in den letzten etwa fünfzehn Jahren beginne ich manchmal zu glauben, daß die historischen Ereignisse unserer eigenen Zeit in einem ähnlichen Licht betrachtet werden könnten. Ich scherzte auch manchmal mit meinen Freunden: wenn die wahre Geschichte unserer letzten hundert Jahre endlich geschrieben und erzählt wird – wahrscheinlich von einem chinesischen Professor an einer chinesischen Universität – werden die Studenten in seinem Hörsaal kein Wort davon glauben.
[1] Als Falangisten werden eine Reihe von faschistischen Organisationen in Spanien und Chile bezeichnet, Nachfolger der Falange Española (Spanischer Phalanx) von 1933-34.
[2] Irredentismus bezeichnet das Ziel, Gebiete eines anderen Staats dem eigenen Staat anzuschließen, meist ethnisch motiviert, also: alle Menschen, die einer Ethnie zugehörig sind, in einem großen Staatsgebilde zu vereinen. Beispielsweise: Anschluß von italienischen Teilen Österreich-Ungarns an Italien; Zusammenschluß aller jemals von Hebräern bewohnten Gebieten zu einem Groß-Israel (bei Shahak), Pangermanismus oder Gründung eines Großdeutschlands durch Zusammenschluß mit Elsaß, Österreich, Südtirol und Teilen der Tschechei; Panslawismus; Zusammenschluß von Rußland mit Krim, Donezk und Lugansk; Wiedervereinigung Irlands; Großungarn; Großserbien, usw.
[3] Ron Unz wurde in Kalifornien als Sohn jüdischer Einwanderers aus der Ukraine geboren und wuchs in einem jiddischsprachigen Haushalt auf.
[4] Gemeint ist 5.Mose 6:4, wo es heißt „Höre, Israel: der HERR ist unser Gott, der HERR ist Einer!“
Nach den ersten Worten ist dieses Gebet auch als das „Shema Jis‘rael“ oder kurz „Shema“ bekannt.
[5] Wie an anderer Stelle schon bemerkt, macht ebendiese talmudische Schulung die Juden perfekt geeignet für eine Laufbahn als Rechtsverdreher, wie Menschen mit gesundem Naturverstand diese Perversion der Rechtslehre verächtlich nennen. Jüdische Anwälte sind gefürchtet für ihre Fähigkeiten der kreativen Auslegung von Gesetzestexten, mit der sie den Geist der Gesetze in sein Gegenteil verkehren können, ohne den Buchstaben zu brechen. Sie dominieren seit langem die maßgeblichen juristischen Fakultäten des Wertewestens, insbesondere Harvard und Yale.
[6] Geboren 1849 als Maximilian Simon Südfeld in Pest/Österreich-Ungarn (heute Budapest), war er Theodor Herzls Hausarzt und Mitstreiter.
[7] Das „Arenda“ Pachtsystem war ein bedeutendes wirtschaftliches Arrangement in der polnisch-litauischen Adelsrepublik, das vor allem im 17. und 18. Jahrhundert weit verbreitet war. Es handelte sich um ein System, bei dem Adlige ihre Ländereien, Güter oder wirtschaftliche Rechte an jüdische Pächter verpachteten. Pächter übernahmen nicht nur landwirtschaftliche Betriebe, Salzminen und die Verwaltung von Mühlen, sondern auch Rechte wie das Steuereintreiben, Münzrecht, Schankrecht. Das Pachtsystem schuf eine komplexe wirtschaftliche Verflechtung zwischen Adel, jüdischen Pächtern und der bäuerlichen Bevölkerung. Es trug zur Entwicklung einer jüdischen Mittelschicht bei, die als Vermittler zwischen Adel und Bauern fungierte
[8] Die Dewey-Kommission wurde im März 1937 vom Amerikanischen Komitee für die Verteidigung von Leo Trotzki initiiert. Ihr Vorsitzender war der Philosoph John Dewey.
[9] Das Innenministerium der UdSSR (MWD) ist aus dem Volkskommissariat für innere Angelegenheiten (NKWD) der RSFSR hervorgegangen. In dessen Geschichte wurden von ihm sowohl die klassischen Aufgaben eines Ministeriums des Inneren als auch zeitweise die einer politischen Geheimpolizei und eines Geheimdienstes wahrgenommen. Ab 1934 unterstand dem NKWD und ab 1946 dem MWD die Hauptverwaltung Lager (Gulag). NKWD für Narodny kommissariat wnutrennich del
[10] In den osteuropäischen Ansiedlungsrayon (engl. „Pale of Settlement“) waren die russischen Juden aus dem Zarenreich vertrieben worden, beginnend 1791 und bis zum Ersten Weltkrieg. Er umfaßte Westrußland und Ostpolen. Der jüdische Bevölkerungsanteil in diesen Gebieten betrug im Mittel 12%, örtlich bis 30%
[11] Ariel Toaff ist der Sohn von Elio Toaff (geb. 1915), dem ehemaligen Oberrabbiner von Rom, der „der Papst der Juden“ genannt wird. 1986 betete Papst Johannes Paul II. mit Elio in der Synagoge von Rom – angeblich der allererste Besuch eines Papstes in einer Synagoge. Der Besuch soll den Weg für die nachfolgende Einrichtung diplomatischer Verbindungen zwischen Israel und dem Vatikan bereitet haben.
[12] Das Pessach, deutsch Passah-Fest, englisch Passover, gehört zu den wichtigsten Festen des Judentums. Das Fest erinnert an den Auszug aus Ägypten (Exodus), also die Befreiung der Israeliten aus der Leibeigenschaft. In der Geschichte von Passah schmierten die Juden auf Jahvehs Anweisung Lammblut auf ihre Behausungen, sodaß Jahveh beim Töten aller erstgeborenen nichtjüdischen Kinder Ägyptens die jüdischen Kinder identifizieren und somit übergehen (hebräisch „pessach“, englisch „pass over“) bzw. verschonen konnte. (2. Mose Kap. 12). Das Blut war also ein sichtbares Kennzeichen, damit Jahvehs Plage an diesem Haus vorübergehen würde.